Fokus Bosnien
Unerreichte Muslime mitten in Europa.

In Bosnien leben ca. 3,7 Millionen Menschen. Davon zählen ca. 1,8 Millionen zu den muslimischen Bosniaken, von denen nur sehr wenige Jesus nachfolgen. Grund genug, diese Gruppe von Muslimen, die mitten in Europa leben, in den Fokus zu stellen.

Bosnien und Herzegowina, oft nur „Bosnien“ genannt, liegt auf dem Balkan und wurde 1992 beim Zerfall Jugoslawiens unabhängig. Die 3,7 Millionen Einwohner gehören neben 17 anerkannten Minderheiten vor allem zu drei großen Volksgruppen: Es gibt 1,8 Millionen muslimische Bosniaken, 1,1 Millionen orthodoxe Serben und 0,5 Millionen katholische Kroaten. Offiziell herrscht Gleichberechtigung zwischen den drei Hauptgruppen. Faktisch besteht aber bittere Feindschaft zwischen ihnen. Alle Volksgruppen sprechen Dialekte des Serbokroatischen, die nur sehr geringe Unterschiede aufweisen. Sie bezeichnen ihre Sprache dennoch entsprechend ethnischer Zugehörigkeit differenzierend als Bosnisch, Kroatisch oder Serbisch und verwenden schriftlich unterschiedliche Standards.

Bosnien befindet sich seit Jahrhunderten an einer Nahtstelle der Auseinandersetzungen gewaltiger geistlicher, religiöser und entsprechender politischer Kräfte. Der Balkan ist die natürliche Gebirgs-Grenzlinie zwischen römisch-katholischen Völkern im Norden und Westen und orthodoxen Völkern im Nordosten und Osten. Von Süden her versuchte das muslimisch-osmanische Reich seit dem 15. Jahrhundert, in dieser Naht nach Norden zu vorzudringen, um den Balkan und das christliche Europa zu erobern. Deshalb stellte die Eroberung des christlichen Bosniens durch das muslimische osmanische Reich 1463 einen tiefen Einschnitt dar. Durch die bis 1878 dauernde türkische Herrschaft wurden Kultur und soziales Leben Bosniens islamisiert, die heute als Bosniaken bezeichnete muslimische Volksgruppe entstand.

Zwischen Bosniaken, Serben und Kroaten bildete sich über die Jahrhunderte eine lange Kette gegenseitiger Gewalt und Blutschuld, die bis in die jüngste Vergangenheit hineinreicht. Zuletzt drohten 2014 soziale Unruhen in einen neuen bewaffneten Konflikt überzugehen. Entsprechend schwierig ist die geistliche und zwischenmenschliche Situation in Bosnien und Herzegowina heute. Die drei Volksgruppen sind in der Tiefe ihrer Herzen verfeindet. Religiöse und ethnische Identitäten sind tief verwurzelt und miteinander verbunden. Wer Freund einer der Volksgruppen wird, steht in der Gefahr, bei den anderen als Feind zu gelten.

In Bosnien herrscht ein Geist der Depression, Feindschaft, Spaltung und Korruption. Die wirtschaftliche Situation ist schlecht und es gibt kaum Arbeit. Junge, gut ausgebildete Menschen verlassen das Land, weil sie in ihren Berufen keine Perspektive sehen. Aber wie soll Bosnien wirtschaftlich, politisch und sozial weiterkommen, wenn die Bildungselite ihm den Rücken kehrt? 

Bosnien braucht Mitarbeiter, die bereit sind, Friedensstifter zu sein und sich von Gott den Schlüssel zum Herzen der Menschen zeigen zu lassen. Gefragt sind gut ausgebildete Menschen jeglicher Berufe. Langfristige Visa werden zunehmend nur noch an Ausländer vergeben, die mit einer Arbeitserlaubnis einer qualifizierten beruflichen Arbeit nachgehen, Steuern zahlen und damit offensichtlich zum Aufbau Bosniens beitragen. Menschen, die unternehmerisch neue Firmen starten und Arbeitsplätze zu fairen Bedingungen schaffen würden, wären ein echter Segen für dieses Land - und könnten den Menschen damit auch ein Stück Perspektive geben. Bihac, Fojnica, Mostar, Sarajevo oder Zenica könnten Schlüsselorte sein, um die Bosniaken mit Jesus bekannt zu machen.

Unter den 1,8 Millionen Bosniaken gibt es derzeit etwa 100 Jesusnachfolger. 

 

Mostar

Mostar liegt im Süden Bosniens und ist die sechstgrößte Stadt des Landes. In der Stadt selbst und ihrem direkten Umfeld leben etwa 113.000 Menschen. Mostar ist eine der heißesten Städte Europas und traditionell ein Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum mit einer sehr angesehenen Universität. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden einige Industrieunternehmen, die mittlerweile in privater Hand sind. Aber es gibt insgesamt sehr wenig Industrie und demzufolge auch viel zu wenige Arbeitsplätze. Der Tourismus nimmt in den letzten Jahren stark zu und verschafft wenigstens einem Teil der Bevölkerung ein gewisses Einkommen.

Während des Bosnienkrieges kam es zu Kämpfen zwischen kroatisch-bosniakischen und serbischen Einheiten. Dabei wurde Mostar unter anderem durch Vertreibungen in einen kroatischen Teil sowie einen bosniakischen aufgeteilt, getrennt durch den Fluss Neretva. Kroatische Streitkräfte zerstörten durch mehrstündigen gezielten Beschuss auch das Wahrzeichen Mostars, die legendäre Brücke Stari Most. Nach Kriegsende wurde sie wieder aufgebaut und 2004 offiziell neu eröffnet. Verwaltungstechnisch besteht Mostar seit dem Krieg aus zwei Städten: der kroatisch-katholischen am westlichen Ufer des Flusses und der bosniakisch-muslimischen am östlichen. Obwohl es offiziell niemand zugeben würde, besteht eine klare Trennlinie zwischen den beiden Teilen der Stadt. Kroaten würden beispielsweise ihre Kinder niemals in eine Schule im muslimischen Stadtteil schicken.

Im östlichen (muslimischen) Stadtteil gibt es eine kleine evangelische Gemeinde (Brankovac), die aber überwiegend aus Ausländern besteht. Im westlichen Teil existiert eine kleine befreundete (kroatische) Gemeinde.

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