Nothilfe Aktuelle Berichte zur Erdbeben-Katastrophe

Wir stehen im engen Kontakt mit unseren Mitarbeitern vor Ort und uns erreichen aktuelle Nachrichten und Updates.

Aktuelle Berichte

Wir sind mit mehreren Teams und vielen Gläubigen vor Ort, um Hilfe zu leisten. Nach anfänglicher, kurzer Schockstarre erreichen uns nun stündlich neue Nachrichten und Sprachnachrichten, viele hastig von unterwegs mit dem Handy aufgenommen. Fotos und kurze Videosequenzen machen das unbegreifliche Ausmaß der Zerstörung und großen Not greifbar. Wir lesen aber auch von konkreten Hilfsaktionen, viele Teams haben unmittelbar mit Hilfsprogrammen auf die große Not reagiert. In enger Abstimmung mit unseren Teams werden wir einige Nachrichten und Eindrücke an dieser Stelle teilen.

Es ist ein großer Vorteil, dass unsere Mitarbeiter unmittelbar vor Ort sein können. Sie sprechen die Sprache und leben oftmals seit vielen Jahre in enger Beziehung mit den Einheimischen. Diese Netzwerke erweisen sich gerade jetzt als großer Segen. Denn es gilt, keine Zeit zu verlieren. Gemeinsam mit Gemeinden, Behörden, lokalen und internationalen Hilfswerken versuchen sie nun, einen Unterschied in diesem Chaos zu machen. Nachdem sich die Erde bewegte, bewegen sich jetzt die Helfer, Beter und Unterstützer.

In den letzten Tagen haben wir dafür gebetet, unsere Nische zu finden, um den Menschen gezielt helfen zu können. Was ist Gottes konkreter Auftrag für uns in dieser Situation? Wir suchen eine Vorgehensweise, die langfristig Beziehungen baut und die wir dauerhaft umsetzen können. Die Folgen dieser Katastrophe werden einen Marathon erfordern.

Die weitaus meiste Hilfe geht in die Türkei. Die Menschen in Syrien zu erreichen ist viel schwieriger. Wenige Minuten Erdbeben haben dort in manchen Regionen mit großer Wucht mehr Zerstörung gebracht als viele Jahre Krieg zuvor. Aber wir sind mit unseren Teams in diesen Stunden daran, Wege dorthin zu finden, wo wenig Hilfe hinkommt. Wir sind der festen Überzeugung, dass aus dieser Katastrophe langfristig auch Spuren des Segens sichtbar werden können.

Samstag, 11. Februar

Update aus dem Deutschen Büro

Unsere Teams sind nach der ersten Woche müde und abgeschlagen. Wir entwickeln ein Merkblatt, mit Hilfen und Hinweisen, um langfristig durchzuhalten. Auch ein freier Tag gehört dazu.

Freitag, 10. Februar

Gleichzeitig mit dem Erdbeben ist eine große Kältefront über die Region hereingebrochen und viele Menschen hier mussten neben den Schrecken der Erdbeben auch mit überfluteten Zelten und der Kälte kämpfen. Wir versuchen zu helfen, wo wir können und merken gleichzeitig als Team, dass auch unsere Leben durcheinandergeraten sind und es uns sehr betroffen macht.

Freitag, 10. Februar

Sprachnachricht eines Krisenhelfers

Ein Team berichtet davon, dass sie heißen Tee, Kaffee und Essen in einer Krankenhauscafeteria verteilen. Zelte werden dringend benötigt, sind jedoch kaum verfügbar. Sie haben deshalb auch eine Werkstatt aufgemacht, in der sie selbst mobile Notunterkünfte produzieren. Diese Shelter gibt es in zwei Größen, sie können mit einem Ofen ausgestattet werden.

Das Team plant, die Produktion auf andere Orte im Land auszuweiten, da diese Shelter günstiger und besser geeignet sind als Zelte.

Anmerkung der Redaktion: Unsere Teams haben bei früheren Erdbeben in verschiedenen Teilen der Welt bereits wertvolle Erfahrungen sammeln können.

Donnerstag, 9. Februar

Aus einem Nachbarland

Uns geht es soweit gut. Doch auch hier noch wurden wir alle nachts von der Stärke des Bebens aus dem Schlaf gerissen; viele haben sogar die ganze Nacht draußen verbracht aus Angst, dass die Gebäude nicht standhalten. Bei vielen werden traumatische Erfahrungen aus den vergangenen Jahren wieder wach und die Verzweiflung über diesen schweren Schlag mitten im Winter ist groß. Es bricht mir das Herz, einige der Geschichten zu hören und auch wie wenig Hilfe zurzeit noch in manchen Gebieten ankommt.

Ich bin aber sehr dankbar, in dieser Zeit hier bei meinen Freunden sein zu können und nicht weit weg. Ich halte euch auf dem Laufenden, was die Situation für uns als Team bedeutet

Anmerkung der Redaktion: Teams haben mittlerweile damit begonnen, Lebensmittel und Hilfsgüter zu verteilen. Suppenküchen versorgen Helfer und Betroffene rund um die Uhr.

Mittwoch, 8. Februar

Wir erleben hier gerade einen Wintereinbruch und mögen uns gar nicht vorstellen, wie es vielen Leuten weiter im Norden geht, die aus Angst vor Nachbeben oder durch schon geschehene Zerstörungen nicht in ihre Häuser zurück gehen (können).

Von unserer Organisation laufen gerade auch einige Abstimmungen, ob Krisenteams entsandt werden können, z. B. um sog. Shelter zu bauen, die schon bei einem anderen Erdbeben zumindest übergangsweise eine geniale Lösung waren.

All das sind gerade Überlegungen und wir beten, dass wir da Weisheit haben, was für wen dran ist. Einiges hängt dann aber natürlich auch davon ab, welche Mittel uns zur Verfügung stehen.

Mittwoch, 8. Februar

In den kommenden Tagen werden wir so viele Vorräte einkaufen, wie wir bekommen können, sie verpacken und bereitstellen. Wir versuchen, Zelte für Notfallunterkünfte, Essen, Hygieneprodukte, Winterjacken, Decken, Babynahrung und Windeln, Kleidung für Kinder etc. zu bekommen.

Dienstag, 7. Februar

Die Situation ist dort (Syrien, Anm. der Red.) wohl sehr heftig, weil auch keine internationale Hilfe bisher durchkam mit großen Geräten. Laut ihren Worten hilft bisher weder die Türkei, die diese Gegend momentan kontrolliert, noch die syrische Regierung. Viele ihrer Angehörigen sind gestorben oder unter den Trümmern vermisst. Es ist schrecklich.

Montag, 6. Februar

Wir werden von einem heftigen, langanhaltenden Schaukeln unseres Gebäudes aufgeweckt. (Wir leben auf dem 14. Stock). Bald erfahren wir, dass uns die Wellen von zwei unterschiedlichen Erdbeben der Stärken 7,4 und 7,8 getroffen haben.

Wir hören aufgeregte Stimmen auf dem Flur, in Panik laufen Menschen die Treppen runter. Nach einer Weile gehe auch ich, einfach nur um zu sehen, ob Gott mich dort gebrauchen kann.