Mein Wort kehrt
Säe am Morgen deine Saat aus, leg aber auch am Abend die Hände nicht in den Schoß! Denn du weißt nicht, ob das eine oder das andere gedeiht – oder vielleicht sogar beides zusammen!
Prediger 11,6
„Geht nicht zu den Film-Vorführungen“, sagen die Leiter der Moscheen. Aber die Menschen kommen trotzdem. Freitag um Freitag strömen hunderte Muslime auf das Fußballfeld im Flüchtlingslager und schauen sich den Jesusfilm an, den wir ausstrahlen. Manche sehen sich unsicher um, manche stellen Fragen, manche kommen immer wieder. Hier und da bitten die Leute uns sogar um Gebet, wie die verzweifelte Mutter des Mädchens mit der akuten Hauterkrankung, die bereits bei zahlreichen Zauberdoktoren war.
Aber warum kommen sie, obwohl sie es nicht dürfen? Und warum bitten sie uns um Gebet, obwohl sie selbst beten?
Wir leben nun schon seit einigen Jahren im Südsudan. In unserer Region gibt es 4 Flüchtlingslager mit ca. 160.000 Flüchtlingen von über 20 unerreichten, fast ausschließlich islamischen Volksgruppen. Die Not der Flüchtlinge in den Lagern ist groß. Viele leiden an Hunger, Jugendliche wachsen heran, ohne eine sinnvolle Beschäftigung oder eine Perspektive zu haben und Kinder leiden an Krankheiten aufgrund von mangelnder Hygiene. Zauberei und okkulte Praktiken gehören zu ihrem Leben dazu.
Dieser leiblichen und geistlichen Not wollen wir begegnen und haben vor einigen Jahren ein Landwirtschaftsprojekt gestartet.
In Zusammenarbeit mit den Stammeshäuptlingen und den Leitern der Flüchtlingscamps verteilen wir jährlich Saatgut an mittlerweile fast 1700 Flüchtlingsfamilien, die dieses anbauen und von dem Ertrag ihre Familien versorgen können.
Im Laufe der Jahre ist durch die gute Zusammenarbeit Vertrauen gewachsen und wir erleben immer mehr Freiheiten, das Evangelium teilen zu dürfen. Wir erzählen Geschichten aus der Bibel, wenn wir das Saatgut herausgeben, verteilen Solar-MP3-Player mit Hörbibeln darauf und lesen in kleinen Gruppen gemeinsam in der Bibel. Vor einigen Monaten haben wir die Genehmigung bekommen, den Jesusfilm wöchentlich auf dem Fußballplatz des größten Lagers zu zeigen. Dabei erleben wir auch, wie Gott selbst sich den Menschen hier offenbart. Das Mädchen mit der Hauterkrankung wurde vor den Augen ihrer Familie geheilt, nachdem wir gebetet haben. Andere werden frei von dämonischen Belastungen.
Unser Anliegen ist es, das Wort vielfältig auszusäen. Wie die Farmer die Saat aussäen, ohne zu wissen, welche davon aufgeht, so wollen wir verschiedene Gelegenheiten nutzen und säen im Vertrauen darauf, dass das Wachstum in Gottes Hand liegt. Betest du mit, dass die Saat aufgeht?